Innovation konkret
Am 2. Zürioberland Forum arbeiteten über 100 Unternehmerinnen, Kulturschaffende und Politiker gemeinsam an Innovationen. Die Zielgruppen zu kennen und deren Probleme verstehen, steht bei allen Formen von Innovation am Anfang. Sei dies bei der Gewinnung von Fachkräften, bei der Weiterentwicklung von Geschäftsmodellen oder bei der Erfindung neuer Produkte.
Prof. Dr. Tanja Zimmermann, Direktorin der Empa, eröffnete mit Ihrer Inspirationsrede das 2. Zürioberland Forum. Dieses fand am 15. Juni 2023 im Hotel Swiss Star in Wetzikon statt. Zimmermann verblüffte mit Praxisbeispielen aus dem Alltag des renommierten Forschungsinstitutes des ETH-Bereichs für Materialwissenschaften und Technologie. «Innovationen entstehen, wenn verschiedene Disziplinen aufeinandertreffen», betonte Zimmermann. Entsprechend unterschiedlich seien die Expertisen der rund 1’000 Mitarbeitenden. Darüber hinaus sei auch das Scheitern ein wichtiger Teil ihrer täglichen Arbeit; ohne dies gäbe es keine Innovation.
Innovationen entstehen durchs Tun
In den anschliessenden Workshops wurden die Teilnehmenden selbst innovativ. Im Workshop von René Moor, CEO der Sedax AG, bauten die Teilnehmenden ihre Unternehmenskultur aus Legosteinen. «Diese Methode ist für alle Menschen zugänglich und schlägt so die Brücke zwischen den verschiedenen Persönlichkeitstypen», so Moor. In der Session von Food-Journalist Patrick Zbinden und Personalmarketing-Experte Jörg Buckmann zeigten diese auf, wie durch Kooperationen, Mut zum Anderssein und authentische Geschichten ein Wettbewerbsvorteil zur Gewinnung von Fachkräften und Kund:innen entsteht. Der dritte Workshop befasste sich mit der Förderung neuer Arbeitsformen in Berufen, wo die physische Präsenz unabdingbar ist. «Arbeitgeber können durch Flexibilität und Kompromisse, die gleichermassen fair und verbindlich sind, markanten Mehrwert für Mitarbeitende schaffen», betont Melina Marte der D! DoDifferent AG. Doris Neuhäusler, Projektleiterin Strategische Immobilienprojekte bei der Sammelstiftung Vita, und Angela Gander, Koordinatorin Alters- und Freiwilligenarbeit der Gemeinde Fischenthal, präsentierten wie Gemeinden und Privatpersonen generationenübergreifende Wohnprojekte und Begegnungsorte initiieren, finanzieren und nachhaltig führen.
Gemeinsamkeiten von Innovationen in unterschiedlichen Branchen
Bei der abschliessenden Podiumsdiskussion diskutierten die Expertinnen und Experten die Erkenntnisse des Nachmittages. Dabei stellten Sie fest, dass es bei Innovationsthemen unabhängig der Branche gleiche Schlüsselelemente gibt: Erstens gehe es darum, etwas anders zu machen als bisher. Dazu braucht es Offenheit und Mut. Zweitens müssen Innovationen Probleme lösen. Hierfür ist es essentiell, die Bedürfnisse zuerst zu verstehen. Drittes braucht es Ausdauer. Innovation können schnell entstehen. Zum Beispiel wenn sie durch Zufall entdeckt werden. Es kann aber auch Jahre dauern.