Biber, Luchse und Steinadler sind nur eine kleine Auswahl der spannenden Einwohner:innen im Zürcher Oberland.
Dank Schutzgebieten, wenig besiedelten Flächen und achtsamen Einwohner:innen ist das Zürcher Oberland ein lebendiger Lebensraum für Tiere und Pflanzen. Hier leben sogar einige der stark gefährdeten Tierarten der Schweiz, diese heben wir hier hervor. Noch viele viele mehr entdecken Sie, wenn Sie mit offenen Augen durch das Zürcher Oberland wandern.
Das rare Auerhuhn wird im Tössstock noch gesichtet – es ist auf Schutzmassnahmen angewiesen.
Die Population des Bibers hat sich wieder etabliert – ihn sehen sie beispielsweise am Greifensee. In der Naturstation Silberweide werden eigens Biber-Führungen gehalten – eine bibergeile Sache!
Am Pfäffikersee werden immer wieder Eisvögel gesichtet – das farbenfrohe Gefieder macht richtig Freude.
Sie alle stehen auf der roten Liste der Säugetiere der Schweiz, gelten jedoch als nicht gefährdet. Doch hätten Sie mit Gämsen im Zürcher Oberland gerechnet? Diese sehen Sie tatsächlich immer wieder an den Hängen des Tösstals.
Im Tösstal sind die Hänge so steil, dass sich die Landwirte auf Vieh- und Forstwirtschaft spezialisiert haben – Ackerbau ist kaum möglich. So passieren Sie auf ihren Wanderungen regelmässig die Weiden der Kühe, Ziegen und Schafe.
– Regionalprodukte
Haubentaucher sind charakteristische Wasservögel unserer Schweizer Seen. Gut erkennbar sind die Tauchprofis an ihrer Haube, die sie während ihrem auffälligen Balztanz aufstellen. Sie machen bis zu 500 Tauchgänge pro Tag und tauchen dabei bis zu 40 Meter weit, um kleine Fische zu jagen. Am Greifensee fühlen sich die eleganten Wasservögel wohl: Gut 50 Prozent aller Brutpaare des Kantons Zürich brüten hier.
Das Hermelin ist so flink und scheu, dass man etwas Glück haben muss, um es zu erspähen. Am besten lässt es sich beobachten, wenn es im Winter mit weissem Fell auf schneefreien Wiesen rund um den Greifensee auf der Jagd nach seiner Lieblingsspeise – den Wühlmäusen – ist.
Der winzige Laubfrosch ist ein Tausendsassa: Trotz seiner geringen Grösse von lediglich 3 bis 5 cm, erreichen seine Rufe bisweilen die Lautstärke eines Lastwagens. Je nach Stimmung, Temperatur und Umgebung können sie ihre Farbe anpassen und bei ihren Wanderungen legen die Winzlinge in kurzer Zeit mehrere Kilometer zurück.
Der Kleine Moorbläuling ist ein Kuckuck in Schmetterlingsgestalt: Die Raupen imitieren ungefähr einen Monat nach dem Schlüpfen Geruch und Geräusche von Ameisenlarven. Sie werden darum von den Ameisen adoptiert, in ihr Nest getragen und gefüttert. Im nächsten Frühsommer verlassen sie das Ameisennest als Schmetterlinge. Die Flügeloberseiten der Männchen sind blau, die der Weibchen braun. Die Unterseite ist bei beiden braun mit den typischen schwarzen Punkten.
Die Elritze ist ein geselliger, aber sehr selten gewordener Schwarmfisch. Sie sind zwingend auf sauberes, kühles Wasser angewiesen. Die kleinen Fische reagieren so empfindlich auf Gewässerverschmutzung, dass sie teilweise zur Überwachung der Wasserqualität eingesetzt werden. Elritzen erkennen einander über ihren gut ausgeprägten Geruchssinn. Droht Gefahr, geben sie piepsende und knackende Warngeräusche von sich. Wenn sie nicht fliehen können, lassen sie sich bewegungslos zum Grund sinken.
Der eurasische Luchs gilt in der Schweiz als stark gefährdet – im Zürcher Oberland, im Tösstock, Hinwil oder am Stoffel wird er immer wieder gesichtet. So hat er auch seinen Platz als Maskottchen für den Zürcher Oberländer Skipass ergattert.
Ein Päärchen brütet im Tössstock – mit etwas Glück zieht einer der beiden über Sie hinweg.
BirdLife Schweiz wählte den Sumpfrohrsänger zum Vogel des Jahres 2023. Er lebt in feuchten Lebensräumen mit Gräben, Hochstauden und Weidengebüsch im Mittelland. Da ein Grossteil aller Feuchtgebiete in den letzten 150 Jahren trockengelegt wurde, findet er nicht mehr so leicht gute Brutplätze. Auch das intensive Mähen von Böschungen und Hochstauden machen ihm das Leben schwer. Die Umgebung des Pfäffikersees beherbergt jedoch noch 68 von den 3’000 bis 6’000 Brutpaaren schweizweit – das grösste Vorkommen im ganzen Kanton Zürich.