Die Region um Tösstal, Hinterthurgau und Untertoggenburg ist ein beliebtes Naherholungsgebiet für Menschen aus dem urbanen Grossraum Zürich, Winterthur und St. Gallen. Vor allem an sonnigen Wochenenden und bei Hochnebel erkunden viele Tagesgäste die ländliche und ruhige Gegend – Natur pur gleich um die Ecke sozusagen. Obwohl der Tourismus in der Region nicht der wichtigste Wirtschaftszweig ist, bietet er dennoch zahlreiche Entwicklungsmöglichkeiten. Dies vor allem, wenn Freizeitangebote über die Kantonsgrenzen hinweg koordiniert werden, im Sinne von «sanftem» Tourismus. Die drei Tourismusorganisationen aus dem Thurgau, dem Toggenburg und dem Zürcher Oberland haben das erkannt und sich für die Weiterentwicklung der Region Hörnli-Bergland zusammengeschlossen. Diese findet auf mehreren Ebenen statt: Sie schafft neue Erlebnisse für Gäste, untersucht die Mobilität, ergreift lenkende Massnahmen und fördert die Zusammenarbeit der touristischen Betriebe über die Kantonsgrenzen hinaus.
Spielerische Regenwetterstationen
«Natur- und kulturnaher Tourismus verzeichnet ein Wachstum. Das Hörnli-Bergland ist ein attraktives Naherholungsgebiet – bisher vor allem bei schönem Wetter», erklärt Mirjam Wüthrich, Leiterin Geschäftsfeld Tourismus bei der SZO. «Hier setzen wir unter anderem an: Wir wollen ein ‹Gummistiefel-Erlebnis› schaffen, ein attraktives Angebot mit mehreren Stationen, das Publikum explizit bei Regenwetter anspricht», erklärt sie. «Dieses Angebot soll auch für die lokale Bevölkerung spannend sein und den Lebensraum aufwerten. Wir erarbeiten deshalb familienfreundliche Attraktionen, die immer wieder Spass machen und sich für regelmässige Besuche eignen», so Wüthrich. «Momentan entwickeln wir Ideen für die Stationen, die alle das Element Regenwasser spielerisch und teils auch überraschend integrieren – faszinierend für Gross und Klein.»
Gelenkter Verkehr für mehr Lebensqualität
Ein weiterer Vorteil eines solchen Regenwetterangebotes ist, dass durch die geschickte Platzierung der Stationen die Verkehrs- und Gästeströme besser gelenkt und umverteilt werden können, dies sowohl örtlich als auch zeitlich. Dies hat einen doppelten Mehrwert: für den Tourismus, aber auch für die Lebensqualität der lokalen Bevölkerung. «Die Region Hörnli-Bergland touristisch weiterzuentwickeln und damit auch Wertschöpfung zu erzielen, funktioniert nur, wenn die Einwohner:innen das Projekt mittragen, davon profitieren und sich damit identifizieren. Deshalb sehen wir neben Besucher:innen auch Einheimische explizit als Zielgruppe», so Mirjam Wüthrich. Die Verkehrsflüsse werden im Rahmen des Projektes ganzheitlich überprüft, um allfällig fehlende Mobilität zu ergänzen. Sei es zum Beispiel durch neue Shuttle-Verbindungen oder durch das Schaffen gezielter Anreize für die autofreie Anreise.