Der Artikel über den Mehrwert von Standortförderungen ist auch im Zürioberland Magazin vom 25. Oktober 2024 erschienen.
Jetzt kostenlos abonnierenStandortförderungen setzen sich mit Massnahmen und Initiativen dafür ein, die Attraktivität und Wettbewerbsfähigkeit eines Wirtschafts- und Lebensstandorts zu erhöhen. Denn Unternehmen sind auf vorteilhafte Rahmenbedingungen angewiesen, um längerfristig erfolgreich wirtschaften zu können. Dafür arbeiten Standortförderungen auf den verschiedenen Ebenen eng zusammen.
Autor: Samuel Mösle, Co-Leiter Standortförderung, Amt für Wirtschaft, Kanton Zürich
Die Standortförderung des Kantons Zürich fördert die Innovations- und Wettbewerbsfähigkeit des Standorts durch Vernetzung der Akteur:innen in den Zürcher Schlüsselbranchen, steht in engem Austausch mit den ansässigen Unternehmen, pflegt wirtschaftliche Aussenbeziehungen und begleitet ausländische Firmen bei Ansiedlungen. Eine Vielzahl an weiteren Projekten und Themen werden zudem zur nachhaltigen Gestaltung der Standortattraktivität vorangetrieben. Die erfolgreiche Bewältigung aller Vorhaben bedingt, dass Aufgaben gemeinsam im Netzwerk mit regionalen Standortförderungen und weiteren wichtigen Partner:innen angegangen werden.
Netzwerkaufgabe auf Augenhöhe
Als wichtiges Element steht die kantonale Standortförderung dabei in regelmässigem Austausch mit den elf regionalen Standortförderungen – dazu gehört auch die Standortförderung Zürioberland (SZO). Übergeordnete Themen und Projekte, die Suche nach geeigneten Flächen für wirtschaftliche Ansiedlungen oder Betriebserweiterungen können so kantonsweit koordiniert und umgesetzt werden. Da die regionalen Standortförderungen näher am Geschehen sind, können sie bei der Umsetzung auf lokale Besonderheiten besser eingehen. So gelingt ein direkter und adäquater Dialog mit den ansässigen Unternehmen und der Bevölkerung.
Es handelt sich hierbei keineswegs um einen Top-Down-Ansatz. Die regionalen Standortförderungen haben in der kantonalen Standortförderung nicht nur eine wertvolle Sparringspartnerin, sie können auch auf ihre Angebote zugreifen. So erhalten KMU beim Programm «KMU und Innovation» im Kanton Zürich professionelle, zugeschnittene und schnelle Unterstützung bei ihren Innovationsvorhaben. Die SZO fungiert hier als Anlauf- und Informationsstelle für Unternehmen und unterstützt dabei, das Programm bekannt zu machen.
Darüber hinaus pflegt die Standortförderung des Kantons Zürich enge Beziehungen zu weiteren kantonalen Ämtern, Forschungspartner:innen oder auch Verbänden. Gleichermassen findet eine Kooperation über die verschiedenen Standortförderungsebenen zwischen Bund, Kanton, Region und Gemeinde statt.
Samuel Mösle
Co-Leiter Standortförderung, Kanton Zürich
««Die Standortförderung Zürioberland zeichnet sich durch einen ganzheitlichen und fortschrittlichen Ansatz aus, der in dieser Form wegweisend ist.»»
Über die Kantonsgrenze hinaus
Obwohl der Kanton Zürich aufgrund seiner Wirtschaftsstärke in vielen Bereichen autonomer agiert als mittelgrosse oder kleine Kantone, endet die Arbeit der Standortförderung nicht an der Kantonsgrenze. Je nach Thema und Region wird eine Zusammenarbeit mit den Nachbarkantonen gesucht. Die Pflege von international wichtigen wirtschaftlichen Beziehungen, so auch zum deutschen Bundesland Baden-Württemberg, ist ebenfalls zentral.
Bedeutung der Standortförderung Zürioberland
Die Standortförderung Zürioberland zeichnet sich durch einen ganzheitlichen und fortschrittlichen Ansatz aus, der in dieser Form wegweisend ist. Die Nähe zu den grossen Zentren und zu innovativen Akteuren wie dem Innovationspark Zürich und den Hochschulen sind wichtige Vorteile (siehe Leitartikel). Herausforderungen liegen in der Vielfalt des Einzugsgebiets: Den ausgesprochen ländlich geprägten Gebieten stehen die semiurbanen Gemeinden Hinwil und Pfäffikon sowie die Städte Wetzikon und Uster mit einer gut ausgebauten Industrie gegenüber. Die Verbindung dieser beiden Welten ist ein überzeugender Standortvorteil, sie führt aber auch regelmässig zur Zusammenarbeit in funktionalen Räumen über die Grenzen des Zürcher Oberlandes hinaus.
Nach seinem Studium der Volkswirtschaftslehre arbeitete Samuel Mösle bei einem führenden unabhängigen Schweizer Wirtschaftsforschungs- und Beratungsinstitut. Ab 2016 engagierte er sich als Projektleiter in der Standortförderung des Kantons St. Gallen und übernahm ab 2019 die Leitung des Teams Entwicklung sowie die Funktion des stellvertretenden Abteilungsleiters. Seit Januar 2024 leitet er in Co-Leitung mit Markus Müller die Standortförderung des Kantons Zürich.